Überflieger im Nationaltrikot

Bastian Schweinsteigers Stern in der Nationalmannschaft ging so rasant auf wie bei keinem anderen Youngster, der je den Adler auf der Brust trug. Mit nur 22 Jahren kann Bastian bereits auf mehr als 40 Länderspiele zurückblicken, kein anderer deutscher Spieler hatte in diesem Alter schon so viele Partien zu Buche stehen. Lothar Matthäus, deutscher Rekordnationalspieler mit insgesamt 150 Einsätzen, brachte es zum Beispiel im gleichen Alter lediglich auf 13 Partien für die deutsche Mannschaft.

Sein Debüt im Trikot der A-Nationalmannschaft gab Bastian Schweinsteiger im Juni 2004 in Kaiserslautern: Beim letzten Testspiel vor der Europameisterschaft 2004 gegen die von Lothar Matthäus betreuten Ungarn wurde Bastian in der zweiten Hälfte für den damaligen Stuttgarter Andreas Hinkel eingewechselt. Zwar ging die Partie mit 0:2 verloren, aber Bastian löste mit seinem beherzten Auftreten gegen die Ungarn sein Ticket für die Teilnahme an der anstehenden Europameisterschaft in Portugal.

Dieses Turnier war für Bastian Schweinsteiger die zweite EM in jenem Jahr, denn zuvor war er schon für die deutsche U21-Auswahl bei der Junioren-Europameisterschaft 2004 aktiv gewesen (und hatte einen Treffer beim Gruppenspiel gegen Portugal erzielt). In der von Rudi Völler betreuten A-Mannschaft lief Bastian dann in allen drei Gruppenspielen der Europameisterschaft in Portugal auf, gegen die Tschechische Republik spielte er von Beginn an. Obwohl die deutsche Mannschaft, die als Vize-Weltmeister angetreten war, schon in der Vorrunde scheiterte, gehörte Bastian Schweinsteiger zu den positiven Erscheinungen im deutschen Team.

Diesen durchweg guten Eindruck sollte er 2005 bestätigen, als er beim Confederations Cup nachhaltig auf sich aufmerksam machte, mit starken Leistungen beeindruckte, zwei Tore erzielte und einen weiteren Treffer einleitete. Viele Experten betrachteten Schweinsteigers Auftritt bei diesem Vorbereitungsturnier auf die Weltmeisterschaft 2006 als seinen absoluten Durchbruch im Trikot mit dem Bundesadler.

2006 schließlich war Bastian Schweinsteiger einer der Hauptdarsteller beim deutschen "Sommermärchen": Bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land kam er in sämtlichen Partien zum Einsatz und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die deutsche Nationalmannschaft die Herzen einer ganzen Nation eroberte und den dritten Rang belegte. Beim entscheidenden Spiel um Platz drei gegen Portugal erzielte Bastian Schweinsteiger zwei Treffer zum 3:1-Erfolg. Wie wichtig er für das deutsche Team ist, weist zudem auch seine Statistik aus. Sie belegt, dass Bastian der einzige Profi ist, der 2006 bei sämtlichen Länderspielen am Ball war!

Bundestrainer Joachim Löw, der nach der Weltmeisterschaft Jürgen Klinsmann ablöste, sieht Bastian Schweinsteiger als wichtige Säule der Mannschaft und als Spieler, dem auch abseits des Platzes eine tragende Rolle zukommen soll. Bastian soll maßgeblich dazu beitragen, dass die deutsche Mannschaft bei der Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz um den Titel kämpft.